Die Schröpfbehandlung ist Jahrtausende alt und hat seinen Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Man unterscheidet verschiedene Formen des Schröpfens, in meiner Praxis verwende ich das unblutige Schröpfen und die Schröpfmassage.
Ziel:
- Ausleitung schädlicher oder krankmachender Stoffe
- Aktivierung von Reflexzonen, die in Beziehung zu bestimmten Organen stehen; der schmerzlindernde Effekt geschieht durch die Freisetzung von Endorphinen und durch den Abbau von Prostaglandinen
- Anregung des Blutflusses und der Lymphflüssigkeit
- Aktivierung der Selbstregulation
Durchführung:
Unblutiges Schröpfen
Der Therapeut eruiert die zu behandelnden Felder und wählt die entsprechende Anzahl und Größe der Schröpfgläser aus. 6-8 Gläser können i.d.R. maximal gesetzt werden. Durch die Erzeugung eines Unterdrucks saugen sich die Gläser an der Haut fest. Das führt zu einer stärkeren Durchblutung des zu behandelnden Areals und es kann zu kleinen Blutaustritten ins Gewebe führen. Diese Rötungen und kleinen Blutergüsse verschwinden aber nach kurzer Zeit wieder von alleine.
Schröpfmassage
Auch hier wird ein Unterdruck im Schröpfglas erzeugt und die Haut dadurch angesaugt. Zuvor wird das zu behandelnde Körperareal mit Öl oder Salbe eingerieben. Dann wird das Glas über die Haut hinweg geschoben und die Gebiete werden 2-4 Minuten bearbeitet, bis der Bereich eine bläuliche oder rötliche Färbung annimmt. Das führt zu einer Lockerung der Muskulatur und dient als Vorbereitung für andere Therapieverfahren.
Mögliche Einsatzbereiche:
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Erkrankungen des Verdauungsapparates
- Erkrankungen der Atemwege
- Schwächezustände
- Vegetative Umstimmung
Schröpfen gehört zu den Standarddisziplinen der Naturheilkunde und wird seit alters her in verschiedenen Kulturkreisen ausgeübt. Es ist ziemlich gesichert, dass bereits Marco Polo das Schröpfen von China, wo es Teil der TUINA, einer TCM-Technik ist, nach Europa gebracht hat. Wie andere tradierte Naturheilverfahren ist das Schröpfen aber kaum durch wissenschaftliche Studien belegt. Hier fehlt wohl auch das Interesse an wissenschaftlicher Absicherung. Die WHO ist aber auf dem Weg einer Anerkennung, so wie sie ja für die Akupunktur bereits vorliegt.